Alles über Eisenhüttenschlacken

Aktualisierte Broschüre mit neuem Kapitel über Transformation

Duisburg, 11. Juli 2023. Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung hat seine Broschüre „Eisenhüttenschlacke. Wertvoller Rohstoff für ressourcenschonendes Wirtschaften“ aktualisiert. Sie informiert mit Zahlen aus dem Jahr 2022 über Erzeugung und Verwendung des Nebenprodukts der Stahlherstellung sowie über eingesparte CO2-Emissionen und substituierte Mengen Naturgestein. Neu ist das Kapitel „Transformation der Stahlindustrie und neue Schlacken“, das sich der Dekarbonisierung der Stahlherstellung widmet. Die 20-seitige kompakte und mit zahlreichen Grafiken versehene Publikation ist gedruckt und als pdf unter www.fehs.de im Downloadbereich erhältlich. 

Die Broschüre „Eisenhüttenschlacke“ gibt in acht Kapiteln einen umfassenden Überblick über den Sekundärrohstoff: von der Herstellung sowie den technologischen und ökologischen Eigenschaften, über die verschiedenen Anwendungen als Baustoff, im Verkehrswegebau und als Düngemittel, bis zum Ausblick auf die zukünftigen Nebenprodukte der wasserstoffbasierten Roheisen- und -stahlerzeugung. Umfangreiches, grafisch aufbereitetes Zahlenmaterial, etwa zu Ressourcen- und Klimaschonung durch den Einsatz von Eisenhüttenschlacken, machen die Veröffentlichung zu einem nützlichen Informationstool für Architekt*innen, Ingenieur*innen, Bauunternehmer*innen, Behördenvertreter*innen und die Politik. 

Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Mit der Kompakt-Broschüre 2023 möchten wir zeigen, welchen Beitrag die Nebenprodukte der Stahlherstellung zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten können. Denn nur wer umfassend informiert ist, kann ökonomisch und ökologisch sinnvoll handeln. Das gilt vor allem auch für die zukünftige Verwendung der Sekundärrohstoffe, die schon im First Life natürliche Ressourcen und das Klima schonen.“

Über das FEhS-Institut:

Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.

www.fehs.de

www.rohstoff-schlacke.de

Pressekontakt: Thomas Reiche

Fotos und Grafiken unter https://www.fehs.de/unser-service/

Agglomeration von feinen Schlacken, Stäuben und Schlämmen

Erfolgreiches Forschungsprojekt ReMPA4S von FEhS-Institut und RWTH Aachen

Duisburg, 16. Juni 2023. Der Einsatz von sehr feinen oder mit hohen Feuchteanteilen versehenen Reststoffen der Eisen- und Stahlproduktion in Schmelzprozessen ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Voraussetzung dafür ist aber eine spezifische Aufbereitung der Stoffe, wie das Forschungsvorhaben „Steigerung der Ressourceneffizienz metallurgischer Prozesse durch Agglomeration von Schlacken, Stäuben und Schlämmen mittels Stempelpressen – ReMPA4S (AiF IGF)“ von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und RWTH Aachen Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik zeigen konnte. Das nach einer Laufzeit von drei Jahren im Mai 2023 abgeschlossene Projekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. 

Projektverantwortlicher Dr. Lars Gronen, Leiter des Physiklabors im FEhS-Institut: „Wir haben bei ReMPA4S in Labor- und Betriebsversuchen gezeigt, dass der Wert von metallurgischen Reststoffen durch internes Recycling und Wieder-Verwendung in Form von selbstreduzierenden faserverstärkten Agglomeraten, die mit einer hydraulischen Stempelpresse hergestellt werden, erhöht werden kann. Um den CO2-Fußabdruck der Agglomerate gegenüber klassischen zementgebundenen Agglomeraten zu verbessern, konzentrierte sich das Projekt auf die Nutzung von biogenen Bindemitteln wie Stärke und Melasse zur Entwicklung der Rezepturen.“ 

Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Mit jeder Tonne eines Nebenprodukts, die wir wieder in den industriellen Prozess überführen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Ressourcen- und Klimaschonung. Schon heute kommen zum Beispiel 95 Prozent der erzeugten Eisenhüttenschlacken in Deutschland in gütegeprüften Baustoffen, im Verkehrswegebau, in Düngemitteln sowie anlagenintern zum Einsatz. Das zeigt: Spitzenforschung trägt mit dazu bei, dass Sekundärrohstoffe auch in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen für ein ökologisch sinnvolles und erfolgreiches Wirtschaften.“

Über das FEhS-Institut:

Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.

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Ressourceneinsparung durch Eisenhüttenschlacken weiter hoch

Im Jahr 2022 über 14 Millionen Tonnen Naturgestein ersetzt

Duisburg, 22. Mai 2023. Der Beitrag der Nebenprodukte der Stahlindustrie zu Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz war auch im vergangenen Jahr anhaltend groß. Bedingt durch die etwas geringere Stahlproduktion in Deutschland im vergangenen Jahr wurden mit 11,7 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken zwar 6,4 Prozent weniger erzeugt als 2021. Wie in den Vorjahren konnten aber 95 Prozent vorwiegend in Zement und Beton, im Verkehrswegebau sowie in Düngemitteln verwendet werden. Damit wurden der Abbau von über 14 Millionen Tonnen Naturgestein und die Emission von 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden.  

Die Gesamtmenge der genutzten Eisenhüttenschlacken betrug 2022 insgesamt 11,1 Millionen Tonnen. Sie setzen sich zusammen aus 7,9 Millionen Tonnen Hochofenschlacke und 3,2 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke. Davon kamen 7 Millionen Tonnen als Hüttensand, 3,1 Millionen Tonnen als Gesteinskörnungen sowie jeweils 0,5 Millionen Tonnen als Düngemittel und anlageninterne Kreislaufstoffe zum Einsatz.  

Während durch den Einsatz von Hüttensand von 1948 bis 2022 insgesamt 398 Millionen Tonnen Kalk, Ton und Sand substituiert werden konnten, waren es bei Gesteinskörnungen für den Verkehrswegebau insgesamt 625 Millionen Tonnen Naturgestein und bei Düngemitteln insgesamt 86 Millionen Tonnen Naturkalk. Durch die Verwendung von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement wurden zudem insgesamt 227 Millionen Tonnen weniger CO2 emittiert. 

Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sind die Zahlen eine erneute Bestätigung für die Bedeutung der Nebenprodukte der Stahlindustrie: „Eisenhüttenschlacken sind, anders als Recyclingmaterialien, bereits im First Life hochwertige ressourcen- und klimaschonende Sekundärrohstoffe. Sie leisten seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Damit das auch in Zukunft nach der Transformation der Stahlindustrie sichergestellt werden kann, forschen wir bereits seit 2013 zusammen mit unseren Partnern an den neuen Schlacken. Zum Beispiel mit den Projekten ‚DRI/EOS‘ und ‚Save CO2‘ zum Hüttensand 2.0.“ 

Über das FEhS-Institut:

Das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ist seit sieben Jahrzehnten eine der europaweit führenden Adressen für Forschung, Prüfung und Beratung zu Eisenhüttenschlacken, Baustoffen und Düngemitteln. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem KompetenzForum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitglieder und Kunden aus aller Welt.

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Erfolgreicher Einsatz von Reststoffen    

Stäube, Schlämme und Walzzunder aus der Eisen- und Stahlindustrie

Duisburg, 21. März 2023. Seit dem Jahr 2000 ermittelt das FEhS-Institut im Auftrag des Arbeitskreises Sekundärrohstoffe/Schlackenmetallurgie unter dessen Mitgliedsunternehmen alle zwei Jahre das Aufkommen und den Verbleib von Stäuben, Schlämmen und Walzzunder in der Eisen- und Stahlindustrie. Die letzte Umfrage ergab für das Jahr 2020 beim Walzzunder eine Nutzungsrate von 98 Prozent, so hoch wie im Vergleich zum Mittelwert der letzten sieben Umfragen. Bei Stäuben und Schlämmen lag sie mit 88 Prozent rund 5 Prozent höher als bei den vorherigen.  

Für den Leiter der Umfrage Lars Gronen, Leiter des Physiklabors im FEhS-Institut, sind diese Ergebnisse erfreulich: „Die gleichbleibend hohen Nutzungsraten von Stäuben und Schlämmen sowie von Walzzunder über die erfassten Zeiträume zeigen, dass die Eisen- und Stahlindustrie weiterhin auf einem guten Weg ist. Wertvolle Rohstoffe gehen nicht verloren, sondern werden in hohem Maße wiedergewonnen.“ 

Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung sind der Schlüssel für ökonomisches und ökologisches Handeln. Das betrifft fast alle Nebenprodukte und Reststoffe der Roheisen- und Stahlherstellung. Durch unsere vielfältigen Forschungen mit unseren Partnern legen wir den Grundstein für den erfolgreichen Einsatz dieser Stoffe und entwickeln zudem im Hinblick auf die Dekarbonisierung der Stahlindustrie alternative Einsatzmöglichkeiten für verschiedene Sekundärrohstoffe.“

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Elektroofenschlacken für den Verkehrswegebau      

Forschungsprojekt zeigt Einsatzmöglichkeiten gemäß Ersatzbaustoffverordnung

Duisburg, 6. März 2023. Rund zweieinhalb Millionen Tonnen Stahlwerksschlacken, zu denen Elektroofenschlacken (EOS) zählen, kommen in Deutschland im Verkehrswegebau zum Einsatz. Mit dem Inkrafttreten der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) im August 2023 ändern sich die Regelungen für die Anwendbarkeit dieser Nebenprodukte, vor allem bei der Bewertung der Umweltverträglichkeit. Das Forschungsprojekt PROEOS 2 von FEhS – Institut für Baustoff-Forschung und VDEh – Betriebsforschungsinstitut hat gezeigt, dass durch metallurgische und aufbereitungstechnische Maßnahmen der Einsatz von EOS auch in Zukunft weitgehend in den bewährten Anwendungsgebieten möglich sein wird. Darüber hinaus belegen die Untersuchungen, dass EOS auch als latent hydraulisches Bindemittel zu einem neuen, CO2-sparenden Produkt für die Zementindustrie verarbeitet werden könnte. 

Forschungsleiter David Algermissen vom FEhS-Institut: „Im Projekt konnte gezeigt werden, dass eine metallurgische Konditionierung mit Sand dazu führen kann, dass sich einzelne, umweltrelevante Elemente in der Auslaugung deutlich reduzieren lassen. Eine wichtige Erkenntnis war, dass die Qualität des Natursandes einen großen Einfluss hat. In Hinblick auf die EBV konnten so Maßnahmen in der Metallurgie, Aufbereitungstechnik und auch der Kreislaufwasserführung entwickelt werden, um eine Materialklasse von SWS-2 bzw. auch SWS-1 einzustellen. Dadurch kann EOS weiterhin im Verkehrswegebau eingesetzt werden, wozu sich ein Benefit für die Stahlwerke und die nachfolgenden, zahlreichen KMU in der Prozesskette ergibt. Mittels einer speziellen Abkühlung könnte nach so einer Konditionierung das Material sogar als Bindemittel im Zement eingesetzt werden, sofern es eine entsprechende Ergänzung der Regelwerke gibt.“ 

Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist das Forschungsprojekt ein weiterer wichtiger Beitrag zu einer nachhaltige Kreislaufwirtschaft: „Mit der Transformation der Wirtschaft ändern sich auch die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärbaustoffen. Um Eisenhüttenschlacken als bewährte Nebenprodukte der Stahlindustrie auch weiterhin im Verkehrswegebau, in Zement und Beton, in Düngemitteln sowie in neuen Bereichen verwenden zu können, forschen wir mit unseren Partnern seit vielen Jahren an deren Modifizierung und Optimierung. Die Ergebnisse von PROEOS 2 zeigen erneut, dass wir auf einem guten Weg sind. Mit dem Ziel, mit hochwertigen Produkten natürliche Ressourcen zu schonen und den Klimaschutz zu fördern.“


Das von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF und der Industriellen Gemeinschaftsforschung IGF mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt PROEOS 2 wurde vom 1. April 2019 bis 31. Dezember 2021 durchgeführt. Neben dem FEhS-Institut und dem VDEh war die Max Aicher Umwelt GmbH beteiligt.

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